Abgesehen von Geschäftsabschlüssen zwischen Unternehmen die Computerspiele produzieren, gab es Spieler, die nicht nur gegen den Ausschluss auf Websites mit Highscore-Listen Einspruch erhoben, sondern tatsächlich Klagen gegen die Besitzer solcher Webseiten und gegen dort postende Personen eingereicht haben, also gegen Personen die gezeigt haben dass diese Spieler betrogen haben!
Sie fragen sich vielleicht, was die absicht dabei ist, geht es um Geld? Geht es nur um den Status? Die Gesetze in Bezug auf Verleumdung (mündlich bzw. schriftlich) variieren von Land zu Land. Das Vereinigte Königreich war früher wirklich schlecht in dem Sinne dass man der Verleumdung schuldig gesprochen werden konnte, selbst wenn man etwas behauptete das wahr ist das aber das Geschäft einer Person beeinflusst! Das ist verrückt und einer der Gründe, warum die Wahrheit nicht immer ans Licht kommt.
Ein Beispiel dafür sind verschiedene Aussagen über die Ursprünge des Computerspiels Elite aus den 1980er Jahren (ursprünglich programmiert für den BBC-Mikrocomputer, später auf verschiedene andere Systeme umgesetzt und aus denen spätere Spiele wie “Frontier: Elite 2” und “Frontier: First Encounters” hervorgegangen sind), die von einem der beiden Autoren dieses Spiels stammen, die aber falsch und/oder irreführend waren. Da dieser Autor den Gang zum Gericht nicht scheut zögerten diejenigen die es besser wussten seine Aussagen in der Öffentlichkeit zu korrigieren… Mehr dazu können Sie dazu lesen auf der Webseite: “Elite: Claims about numbers of copies sold, the manual, and the origins of Elite” (auf English).
Der Fall der aktuell in den Nachrichten ist hängt auch mit klassischen (1980er) Computerspielen zusammen, nämlich den Klagen von Todd Rogers und Billy Mitchell gegen insbesondere die Website/Highscore-Datenbank „Twin galaxies“. Mitchell hat auch Klagen gegen verschiedene Personen eingereicht die nur Videos zu diesem Thema auf Youtube gestellt haben. Viel mehr zu diesem Fall kann man auf folgender Webseite lesen, mit weiteren Auskünften die den Fall MItchell genauer beschreiben und Verknüpfungen zu den entsprechenden Webseiten mit Beweisen für den Betrug enthält: Similarities between Nxivm/K.Raniere and Twin galaxies/Billy Mitchell (King of Kong) (auf English).
Ich werde hier eine Zusammenfassung geben: Mitchells Scores im Spiel Donkey Kong wurde von einigen Leuten misstraut und die Spieler die ähnliche Punktestände wie er erst Jahre später erreichten, erkannten dass sie andere Strategien anwenden mussten (als die die Mitchell zeigte). Die von Mitchell verwendeten hatten ein zu hohes Risiko, man kann nicht so spielen und erwarten lange genug zu überleben um einen ‘Highscore’ zu erzielen. Dies war zunächst hauptsächlich ein Gefühl von ‘etwas stimmt nicht, sein Spiel ist zu riskant’, aber dies änderte sich vor einigen Jahren, als jemand Informationen an eines der Mitglieder der Website “Donkey Kong Forum” schickte, mit Hinweise dass man sich die Übergangs Bildschirme des Spiels im Detail anschauen sollte. Diese Person vermutete wahrscheinlich dass Mitchell einen Emulator benutzte und fing dann an nach Unterschieden zwischen der Wiedergabe des Spiels auf dem Bildschirm durch den tatsächlichen Spielhal-Automaten und dem Bildschirm eines Rechners auf dem man den Emulator MAME verwendet, zu suchen, und fand dann tatsächlich solche Unterschiede. Die weitere Beweisführung überließ er dann die Leute auf dem Forum. MAME verwendete einen Bildschirmpuffer, der auf einmal auf den Bildschirm des PCs geschrieben wurde. Im eigentlichen Arcade-Spiel gibt es keinen Puffer, der Bildschirmspeicher ist der gleiche wie der Hauptspeicher, und der Bildschirmspeicher wird ausgelesen und mit dem Speicherzugriff durch den Arcade-Automaten verschachtelt an den Monitor gesendet. Das bedeutet, dass es eine Wechselwirkung zwischen dem Schreiben in den Bildschirmspeicher und dem Lesen des Datenspeichers durch den Videocontroller gibt, was dazu führen kann, dass Schreibvorgänge in den Speicher erst einen Frame später angezeigt werden, da die Schreibvorgänge in einem Abschnitt von . erfolgen Speicher, den der Videocontroller bereits passiert hat, wohingegen, wenn der Puffer am Ende jedes Frames auf den PC-Videobildschirm gedumpt wird, die Abschnitte, die geschrieben wurden, während der Arcade-Video Controller bereits weiter vorne war, dort noch angezeigt werden, weil der Bildschirmspeicher (oder der Zwischenpuffer im Emulator) wird auf einmal ausgelesen, nachdem alle Aktionen des Mikroprozessors, einschließlich des Schreibens in den Bildschirmspeicher, während dieses Rahmens ausgeführt wurden. Es zeigte sich, dass dies unterschiedliche Artefakte in teilweise gezeichneten Strukturen erzeugte, die sich zwischen der realen Maschine und dem Emulator unterschieden. Es war dann offensichtlich, dass alle Videos von Mitchell klare Fälle von Artefakten zeigten, die Sie nur auf dem Emulator finden würden…
Und so wurde er von den Highscore-Boards von Twin Galaxies entfernt, und nur seine höchste als echt bekannte (und ziemlich alte) Punktzahl blieb auf der Liste des Donkey Kong-Forums.
Es war klar, dass er betrogen hat und doch reichte Mitchell Klagen gegen das Unternehmen hinter Twin Galaxies ein, sowie gegen einige Personen die entweder das Donkey Kong-Forum besitzen oder dort im Forum nachrichte platzierten über dieses Thema, und weiter gegen verschiedene YouTube-Videomacher die den Betrug kommentiert haben. Wieso? Hat er eine Chance zu gewinnen? Er würde keinen finanziellen Schaden nachweisen können, außer vielleicht für sein Geschäft, „Hot Sauce“ zu verkaufen, das möglicherweise von der schlechten ‘Werbung’ getroffen wurde. Aber außer mit den alten und albernen Britischen Regeln für Verleumdung sollte dies nirgendwo gelingen.
Mitchell galt als ‘Bösewicht’ in dem „Dokumentarfilm“ The King of Kong: A Fistful of Quarters (2007) – IMDb, aber ich glaube, er spielte sich selbst. Er fühlte es wahrscheinlich kein Problem und hielt es für eine lustige Sache, als Bösewicht dargestellt zu werden. Dies hat sich aber wahrscheinlich geändert als der Betrug nachgewiesen wurde, und möglicherweise hatte dies auch Auswirkungen auf sein Geschäft.
Im Sport gibt es ähnliche Probleme mit Athleten die verbotene Substanzen wie Testosteron benutzen oder weil sie keine XX-Frau sind (intersexuelle XY mischungen und XY DSD-Athleten), die die Gerichte manchmal dazu benutzen Ihren Ausschluss zu bestreiten und daher die Entscheidungsmöglichkeiten der Sportverbände zu begrenzen. Dies geschieht aber kaum bei Computerspielen.
Dies ist verständlich weil es im Sport große finanzielle Aspekte gibt, wie z. B. beim Wetten, bei dem Spieler aus Casinos verbannt werden, wenn sie ‘Kartenzählen’ betreiben, und ich vermute, dass das gleiche bei Wettseiten passiert auf denen einen solchen Betrug theoretisch auch möglich ist, zum Beispiel National Casino, das gilt aber fast nie für Computerspielen und Highscore-Listen. Bei manchen anderen Spielen gibt es auch einen finanziellen Aspekt, wie z.B. Wettspiele wie Pferderennen oder Wetten auf die Ergebnisse von Sportwettkämpfen gibt es normalerweise keine Möglichkeit, bei dem Spiel zu betrügen.